Bodenhaftung, Standfestigkeit, Stabilität, Verwurzelung sind die Basis für Sicherheit. Sind sie das? Ich habe den Kopf dem Himmel zu gereckt und in dem Rhythmus der Wolken und dem Raum zwischen ihnen, dem Kommen und Gehen, dem Werden und Vergehen eine andere Stabilität und zeitlose Zuverlässigkeit gesehen. Vielleicht ist das der Grund, warum die Bäume Wurzeln in den Boden und die Krone in den Himmel strecken…
Grounding, stability, rootedness are the basis for security. Are they? I have stretched my head towards the sky and seen in the rhythm of the clouds and the space between them, the coming and going, the becoming and passing away, another stability and timeless reliability. Perhaps that is why the trees stretch roots into the ground and the crown into the sky…
…
PS: und jetzt finde ich neben den Spuren von Noël auch die von dir, Toni… 🖤
Heute vor 15 Jahren, am 24.12.2006, haben wir dich, Noël, in einer stillen Geburt auf der Welt begrüsst und gleichzeitig den Weg des Abschiedes begonnen. Ein Rückblick auf so viel Weg, so viele kleine und grosse Prozesse der Erkenntnis und der Veränderung, des Annehmens und Loslassens, kann mir in kurzen Worten alleine kaum gelingen. Als Zeichen der unendlichen Wertschätzung und der nie verebbten Liebe zu dir, sollen ein paar Bilder aus dem Prozess hier auftauchen dürfen.
Man kann niemanden verabschieden, ohne ihn begrüsst zu haben. Dich zu fühlen, dich zu begrüssen erlaubte uns, gleichzeitig mit dem Abschied zu beginnen.
Weihnachtsdekoration in der Maternité des Salem-Spitals. Tränen liessen die Lichter schweben und schwingen wie ein Choral, der uns die Angst vor dem kommenden etwas erleichtern wollte.
Fly, fly little wing Fly beyond imagining The softest cloud, the whitest dove Upon the wind of heaven’s love Past the planets and the stars Leave this lonely world of ours Escape the sorrow and the pain And fly again
Fly, fly precious one Your endless journey has begun Take your gentle happiness Far too beautiful for this Cross over to the other shore There is peace forevermore But hold this mem’ry bittersweet Until we meet
Fly, fly do not fear Don’t waste a breath, don’t shed a tear Your heart is pure, your soul is free Be on your way, don’t wait for me Above the universe you’ll climb On beyond the hands of time The moon will rise, the sun will set But I won’t forget
Fly, fly little wing Fly where only angels sing Fly away, the time is right Go now, find the light
Mit dir irgendwo jenseits der für uns fassbaren Welt, begann der Weg durch die Schatten und Lichter des Diesseits. Schritt für Schritt, Moment für Moment. Lernen nicht zurück und nicht nach vorne zu schauen, sondern viel mehr nach Innen, dahin, wo du noch erreichbar warst und immernoch bist. Erkennen, dass wir unseren Weg selber gehen sollen und dass all die Facetten die sich uns präsentieren, dazu gehören. Farbe und Form, Licht und Schatten, Fülle und Leere, EInsam und Gemeinsam. Und wir durchschreiten bis Heute diese, unsere Welt mit dir im Herzen und ich finde immer wieder deine Spuren – die Sternspuren.
Manchmal geniesse ich es, in die Leere und Stille zu ziehen, in den gedämpften Lichter der Melancholie auf einem Boot zu dümpeln, mich den sanften Wellen der Emotionen hin zu geben – denn nur in dieser Leere fällt es mir leicht, dieses unsichtbare Band vom Vater zum Sternenkind in seiner wirklichen Schönheit zu fühlen und zu leben.
Wir haben gelernt, verstanden und haben uns aktiv auf den Weg gemacht. 15 Jahre lang ist der Weg nun schon geworden. Dabei habe ich das Gefühl, dass du, dein Bruder und wir Eltern allesamt unseren Platz gefunden haben, dass jeder seinen Weg gehen kann und darf, dass für jeden irgendwo ein attraktiver Horizont voller Möglichkeiten ist. Mit uns schwingt die tiefste Trauer und diese Tiefe lässt uns die höchsten Freuden erst wirklich wertschätzen.
Das Glitzern des Moments. Der unfassbare Reichtum des Banalen. Das unbezahlbare Gefühl, dass jedes Funkeln ein Lächeln aus der anderen Welt ist. Die durchströmende Leichtigkeit, die aus dem Schaukeln zu mir fliesst. Die Freude dich kennen gelernt zu haben. Die Dankbarkeit, im Diesseits die Liebe nie verloren zu haben – weder zu dir noch zu meiner Familie, noch zur Welt oder mir. Danke.
Die nährende Wärme der Erde und die erfrischende Weite des Himmels finden Zuflucht ineinander. Abgrenzendes verschwindet und macht der Zusammengehörigkeit Platz.
Und manchmal muss ich den Blick senken um in der unendlichen Höhe ein Lächeln von Noël zu erkennen…
The nourishing warmth of the earth and the refreshing expanse of the sky find refuge in each other. Differentiation disappears and makes way for togetherness.
And sometimes I have to lower my eyes to see a smile from Noël in the infinite height…
Frühmorgens in der Weite des Jura, wenn Morgentau, Weite und Farbreichtum sich treffen, zeigt sich das Wunder des Moments. Genau dann ist es leichter zu erahnen, welche Möglichkeiten in mir drin noch schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden.
(Und immer in solchen Momenten, ist sie wieder da, die innige Verbindung mit Noël, unserem Sternenkind, Traces #652)
Early in the morning in the vastness of the Jura, when morning dew, vastness and richness of colour meet, the wonder of the moment is revealed. It is precisely then, when it becomes easier to sense what possibilities are still slumbering inside me, just waiting to be awakened.
(And always in such moments, it is there again, the intimate connection with Noël, our star child, Traces #652)