Every raindrop is a kiss from heaven

Wie lange habe ich dem Spiel der Tropfen beigewohnt. Sie tauchen aus dem Nichts auf, werfen nach ihrer kurzen Reise kleine, wunderschöne Wellenringe und werden wieder zum grossen Ganzen. Fast lautlos, unscheinbar und oft unbemerkt.
Innehalten. Das Gesicht heben und sich von den Regentropfen küssen lassen. Das ist auch ein wenig wie ein Kuss von Seelen, die einstmals Wellen aufgeworfen haben und inzwischen wieder im grossen Ganzen sind. Flüssige Sternspuren


For quite a while I have witnessed the play of the raindrops. They appear out of nowhere and after a short trip, they create beautiful wave rings and once again become part of the great whole. Almost silent, inconspicuous and often unnoticed.
Stop. Lift the face and let it be kissed by the rain drops. It’s sort of like being kissed by souls who once rose waves and are now back in the great whole again. Almost like liquid “Sternspuren” – traces of lost kids or loved ones,

Yours truly


The struggle called life



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Wellen im glasklaren, frischen Wasser. Schau dir das Bild an und bemerke, welche Wirkung von diesen sanften Wellen ausgehen, die Rhythmik und Dynamik. Die Wirkung des Wassers, frisch, belebend. Eigentlich ein hübsches Bild.

Und dann gibt es hier etwas, das die Bildwirkung (zumindest für mich) massiv verändert: im Epizentrum der netten Wellen kämpft ein Insekt um das nackte Überleben. Ein Käfer landete im Wasser und kommt von da nicht mehr hoch. Er strampelt, rudert, kämpft… und wird verlieren. Jede einzelne Welle ist ein Ausdruck seines verzweifelten Kampfes. Jede Welle ist ein Symbol für den Versuch, dem Tod zu entrinnen. Und am Ende wird es plötzlich ruhiger, die Wellen folgen in langsameren Rhythmen und irgendwann wird es still.

Für hunderte Insekten endete der Weg auf diese Weise, an diesem schönen Tag im Freibad “Weyermannshaus”. Viel zu viele, als dass ich sie hätte retten können. So blieb mir nur, ihnen gute Wünsche für den Übergang zu senden und die Zeit zu nutzen, mich selber in diesem Bild zu finden. Meine Wellen zu erkennen… und zu wissen, dass auch bei mir dereinst die Wellen verstummen werden.

Geniesse die Welt, jeden Moment.


Waves in the clear, fresh water. Look at the picture and notice the effect of these gentle waves, the rhythm and dynamics. The effect of water, fresh, invigorating. Actually a pretty picture.

And then there is something that changes the visual effect (at least for me) massively: the nice waves have an insect at the epicenter, struggling for mere survival. A beetle landed in the water and can’t lift of again. He kicks, rows, fights … and he will lose. Each wave is an expression of his desperate struggle. Each wave is a symbol of the attempt to escape death. And in the end it becomes more quiet, the waves follow in slower rhythms and eventually it gets all quiet.

For hundreds of insects their life path ended in this way, on this beautiful day in the pool “Weyermannshaus”. Far too many, as I might have saved them. So all I could do is to send them good wishes for the transition and to use the time to find myself in this picture. To recognize my waves … and to know that my waves will be silenced one day too.

Enjoy the world, at any moment.

Yours truly

So little – so much



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Wie viel Mensch braucht es, um sich in ihn zu verlieben zu können? Wie viel muss ich von einem Menschen sehen könne, um ihm nahe zu sein? Wie stark ist doch die menschliche Kraft, eine vom Licht gezeichnete Silhouette so auszufüllen, dass sich daraus schier unerschöpfliche Lebenskraft gewinnen lässt. Manche Menschen sind für uns im Leben fühlbar, andere sind nur noch Silhouetten in unseren Gedanken – die Kraft der “Füllung” ist dieselbe.

(In der Reihe: Sternspuren)


How much humanly body does it take, to fall in love with? How much would I need to see a man in order to be near him? How strong the human power is, to complete a silhouette drawn by the light in such a way, that seemingly inexhaustible vitality can be drawn from it. Some people are touchable in our life, others are just silhouettes in our minds – the power of the “filling” is the same.

Yours truly

Hypnos and Oneiroi



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Hypnos, der Gott des Schlafes und Vater der Träume, Bruder des Todes (Thanatos). Gezeugt von der Nacht (Nyx), gemeinsam mit einem Schwarm Oneiren, den Verkörperungen der Träume. So kommen sie zusammen: Die Farben der Nacht, die Schwingungen der Träume, die Pforten zum Reiche von Hypnos. Und so begegnete ich der Frage, wie nahe an den Tod mich der Schlaf jede Nacht bringt und wie einladend diese Türen sind, wenn ich um die Nähe von Hypnos zu Thanatos weiss.

Hypnos, the god of sleep and father of dreams, brother of death (Thanatos). Born by the night (Nyx), together with Oneiroi, the personifications of dreams. So they come together: The colors of the night, the vibrations of the dreams, the gates to the Kingdom of Hypnos. And then I came across the question of how close to death sleep brings me every night, and how inviting these doors are, knowing about the the proximity of Hypnos and Thanatos.

Yours truly


The encounter | die Begegnung



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Vor mehr als fünf Jahren, am Weihnachtstag 2006, liessen wir unseren ersten Sohn, Noël, ziehen. Dorthin, wohin erst unser eigener Tod uns Zugang verschaffen kann. Seither bin ich auf der Suche nach Spuren, metaphorischen Zeichen meiner Verbindung zu Noël. Die während dieser Suche entstehenden Bilder sind in der Serie “Traces” zu sehen. Nun, da Theo, unser zweites Kind, unser Leben bereichert, hat sich die Spurensuche geändert. Die Spuren scheinen mir zuweilen konkreter zu werden. Als ob die beiden Brüder einen wachsenden Zugang zueinander pflegen… ein intimes Bild für mich: Theo begegnet den “Sternspuren”.

More than five years ago, on Christmas Day 2006, we let go our first son, Noël. He went to that place where only our own death can give us access to. Since then, I’m looking for traces, metaphorical signs of my connection to my deceased son. The resulting images of this quest are shown in the series “Traces”. Now that Theo, our second child, enriches our lives, the search for those “star trails” has changed. The traces seem to become more specific. As if the two brothers grow access to each other … an intimate picture to me: Theo meets the “traces”.

Yours truly