Ein Fenster das sich mir sehr häufig zeigt. Noch nicht lange her, wurde mir bewusst,
wie sehr sich das Gesicht des Fensters ändert. Wie viel davon ist Spiegel meiner Seele?
Oder ist es ein Fenster das die Seele des Alltags zeigt?
A window that I look at very often. Not long ago, I realized how much the face
of the window is changing over time. How much of this mirrors my soul? Or is it a window
that shows the soul of everyday life?
(click > zoom)
Nur wenig später – ein anderes “Gesicht”. Und mit jedem Tag beobachte ich nun neue Gesichter und weiss, es geht nicht nur mit diesem Fenster so. Wir eilen konstant an unzähligen Seelenfenstern vorbei. (Ausser man schult das Herzen und öffnet so das Auge 😉 ).
Just a little later – another “face”. And every day I see new faces now and I know it’s not
just with this window. We are constantly rushing past countless soul windows.
(Unless you open the heart and thus train the eye
Kann man den Duft des Lichtes über einem Biotop an einem warmen Abend sehen? Ich glaube, ja.
Ein Blick auf ein Biotop, nahe des Gartenhauses mit den Rohdiamanten. Schlieren von Blütenstaub schwimmen auf der Oberfläche und erschienen mir wie Duftwolken.
English:
Is it possible to see the scent of the light over a biotope on a warm evening? I’d say yes.
A view over the biotope just next to the greenhouse with the raw diamonds. Streaks of pollen float on the surface and appeared like scent clouds.
Manchmal enthüllt der Blick nach Unten mehr Himmel, als der Blick nach Oben. Gerade dann, wenn nur noch die Schatten und Reflexionen der “obigen” Welt sich zeigen, lässt sich ihre wundervolle Qualität wirklich erahnen. Je weniger ich durch gegenständliche Erscheinungen in die Welt der Bewertung entführt werde, umso faszinierender wird die Welt. Ich stelle mir vor, dass der Meister C.M. bei der japanischen Brücke nicht mehr das Ding, sondern seine Seele gesehen hat. Davon lasse ich mich inspirieren.
Sometimes looking down reveals more heaven than looking up. The very moment, when only shadows and reflections of the “upside world” are visible, one can truly admire their inherent wonderful quality. The less the objective view of things lure me into a world of judgement, then more fascinating the world begins to be. I imagine that master C.M. at the japanese bridge didn’t see the thing anymore, but saw the soul of it. That’s what inspires me.
Das griechische Wort für „schaffen“, „hervorbringen“ (εγένετο, egeneto) bedeutet als Substantiv (γένεσις) „Geburt“, „Ursprung“, „Entstehung“. Feuer ist archaisches Natursymbol, begegnete dem Menschen zuerst “undomestiziert” und später dann als kulturhistorisch bedeutsames Instrument. Damit konnte der Mensch zum Guten wie zum Bösen wirken. Feuer verlieh ihm Macht und Schutz in der Wildnis. Feuer ist auch ein Symbol der Transformation, des Übergangs von einer physisches Manifestation zu einer neuen, wenig greifbaren Phase.
Der Mensch sitzt schon seit Urzeiten vor dem Feuer und auch heute lassen sich die allermeisten Menschen durch Feuer zutiefst faszinieren. Es ist ein wenig so, als ob wir vor dem Feuer sitzend wieder in die Höhle zurück kehren.
Hier sass ich am Abend spät für eine gute Stunde einfach nur staunend vor einem Feuertopf mit glühenden Kohlestücken. Nachdenkend über Transformation, über Werden und Vergehen, bewunderte ich die Veränderung der Glut mit dem leisesten Luftzug. Dann holte ich die Kamera und versuchte, dieser archaischen Kraft fotografisch zu begegnen. Dieses Bild entstand mit einer Belichtungszeit von 1.3 Sekunden freihändig mit kontrollierter Bewegung der Kamera. Digitaler Impressionismus. Ich mag das Bild sehr, weil es viel von dem ausstrahlt, was für mich eine Stunde vor dem Feuer (oder der Glut) sitzen bedeutet.
Hochenergetisch aus der unteren linken Ecke, sich entfaltend, nach oben streben, die dunkle Leere des Nichts mit zuerst noch undefinierter Energie ausfüllend. Ein unaufhaltsamer Schöpfungsakt.
Ich wünsche dir, dass sich die Wärme des Bildes tief in dir einnisten kann.
English:
The greek word „create“, „educe“ (εγένετο, egeneto) means as a noun (γένεσις) „Birth“, „origin“, „emergence“. Fire is a archaic nature symbol and mankind encountered it first in a “undomesticated” way and later on as a culturally and historically important instrument. Fire could be used to do good and evil and it provided protection and might in the wilderness. Fire is also a symbol of transformation, the transition from a physical manifestation of a new, less tangible phase.
Mankind is sitting before the fire since time immemorial and even today the vast majority of people can be deeply fascinated by fire. It’s a little as if sitting in front of the fire makes us return back to the cave.
Once night, I was sitting if front of a fire pot with glowing charcoal pieces for an hour or more. Contemplating on transformation, about creation and destruction, become and let go, I marveled at the constant change in the radiation of the charcoal with the slightest breeze. Then I took the camera and tried to meet this archaic power photographically. This picture was taken freehand with an exposure time of 1.3 seconds, consciously controlled movement of the camera. Digital Impressionism. I like the picture very much, because I feel it contains lots of what I find fascinating about fire and glowing charcoal.
Highly energetic emerging from the lower left corner, unfolding upwards, filling the dark void of nothingness with primal energy. An unstoppable act of creation.
I wish, the warmth of the picture can settle deep within you.
Innehalten und sich berühren lassen von einem Lichtreflex. Eine Metapher für Offenheit. Wie oft berührt mich im Alltag ein Lichtstrahl und ich kneiffe nur die Augen zu, weil er mich dabei ablenkt, die Tagesziele zu erreichen. Wie oft verpasse ich dadurch die Möglichkeit über die Sinnhaftigkeit der Tagesziele nachzudenken? Lebenszeit ist begrenzt. Auch meine. Ein Bild, das mich daran erinnert zu wählen, aktiv zu entscheiden, wie ich meine verbleibende Lebenszeit genau nutzen möchte.
To stop in your path, being touched by a beam of light. E metaphor for openness. How often am I touched by a beam of light during my normal day and I only close my eyes, because I feel disturbed in my hurry to fulfill my daily chore. How many times do I therefore miss the opportunity to reflect upon the true meaningfullness of my chore and targets? Lifetime is limited. Mine too. This is a picture which reminds me to actively chose, actively decide, how I will spend the remaining tim of my life.