Allegro ma non troppo



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Nach der Begegnung mit dem Holz, der Sonne und dem Wasser beim alten Stauwehr, meine ich,
Christian Morgenstern hat die passenden Worte:

Dieses Blitzen auf der Bläue –
dass ich’s bildlich näher bringe –
ist wie weisser Schmetterlinge
unentwirrbares Gebräue.

Christian Morgenstern


After the encounter with the wood, the sun and the water at the old barrage, I mean,
Christian Morgenstern has the right words: (forgive me… translating Morgenstern poems isn’t easy)

This blinking on the blue –
so I bring it closer figuratively –
is like white butterflies
inextricable brews.

Christian Morgenstern


Yours truly

7 thoughts on “Allegro ma non troppo

  1. Pingback: Allegro ma non troppo

  2. Schnell, aber nicht zu schnell – ist ein interessant gewählter Titel, deutet er doch auf die Intention, die verschiedenen Geschwindigkeiten des Wassers bildlich festzuhalten, was dir meiner Meinung nach auch gut gelungen ist.

    Ich sehe sehr schnelle Spritzer gegen das Holz, welches das Wasser allerdings gleichzeitig auch komplett anhält und ich sehe einige eher gemächlich wirkende Wellen und einige kleine Stromschnellen.

    Dabei kommt, gerade ob der Erwähnung des digitalen Labors (im Forum), die Frage auf, ob die Aufnahme aus mehreren zusammengesetzt sein muss.

    Von der Gesamtkomposition könnte ich mir eine Version, die unten etwas beschneidet und dabei die stürzenden Linien korrigiert noch besser vorstellen.

    • Vielen Dank, Silvio. Ich habe deinen Kommentar mit Lust und Interesse gelesen. Zum “digitalen Labor”: es handelt sich nicht um ein Komposit. Viel mehr war es eine passende Verschlusszeit, die diese faszinierende Bandbreite an Schärfe und Weichheit ermöglichte. Klar, die schon vorhandenen Tendenzen wurden im Postprocessing akzentuiert. So habe ich die relativ scharf abgebildeten Spritzer und Tropfen selektiv nachgeschärft und die weichen Partien in der Weichheit belassen, die “naturgemäss” bei Digitalbildern im RAW-Format vorliegt.

      Die stürzenden Linien… ja, die habe ich auch im Visier gehabt. Letztendlich habe ich mich entschieden, sie so zu belassen, weil sie meine zweite Lesart des Bildes gut unterstützen.

      So empfinde ich das Bild als Annäherung an die Ölmalerei von historischen Seeschlachten. Hier z.B. die Boote der römischen Armada, kurz bevor sie sich in der Schlacht vor Mylae auf die Flotte der Karthager stürzen… Da schien mir die Dynamik der Linien akzeptabel, ja gar förderlich. Im Kontext einer Architektur-Fotografie wäre es natürlich anders.

      Nochmals vielen Dank für deinen Beitrag!

      Namaste,
      Roland

      • Dankeschön für die ausführliche Antwort, Roland! Gerade der Teil zum selektiven Nachschärfen ist sehr aufschlussreich, habe ich diese Technik doch bisher eher sehr selten angewandt. Hier passt es auf jeden Fall sehr gut und hebt die verschiedenen Geschwindigkeiten zusätzlich heraus.

        Ich möchte zu den Linien nur noch kurz anmerken, dass diese mich an sich nicht stören, aber wenn du auf den Teil oben rechts achtest, scheint es mir so als lenkt sich hier der Blick eher aus dem Bild, weil die Linie schräg auf die Ecke zielt. Trotzdem kann ich natürlich deinen Standpunkt zu deinem Bild auch voll verstehen. In die “perfektionistische” Architekturecke wollte ich ihn auch garnicht stecken.

        Mit besten Grüßen aus Berlin,

        Silvio

        • Danke schön, Silvio. Das selektive Nachschärfen geschieht bei mir meist in dem Sinne, dass die Wirkung der einzelnen Komponenten die “richtige” (als richtig gefühlte) Präsenz erhalten.

          Mit den Linien ist es so eine Sache… Ich bin da inzwischen etwas lockerer geworden und suche auch immer wieder das Gespräch mit Betrachtern die selber nicht aus der Gestalter/Fotografen-Richtung kommen. Wenn es nicht gerade wirklich effektvolle Leading lines sind, werden die Wirkungen mehrheitlich von Fotografen bemerkt. 🙂 Danke vielmals dennoch, für deine Gedanken. Ich schätze sie sehr.

          cheers,
          Roland

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